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Kritikartikel über GRILLER, GRANT & BIOTOP von Didi Rath, Mostropolis
Das aktuelle Stück der KammerHOFERbühne ist eine komödiantische Farce, welche der Wiener Autor, Schauspieler, Regisseur und Kabarettist Robert Mohor, Walter Kammerhofer eigens auf den Leib geschrieben hat. Mohor hat das schauspielerische Talent des Charakterdarstellers, der auch Ensemblemitglied im Linzer Kellertheater ist, rasch erkannt und gibt ihm als Reihenhaus-Kleingarten-Guerilla Günther Blachl, Ecken und Kanten mit, die er vielleicht als Solokabarettist nie ganz ausleben konnte. Mit dem Amstettner Musicaltalent Nina Würzl an der Seite, gibt er das kämpferische Milieu-Ehepaar, das im Kleinkrieg mit den eher versnobten „Schönburgs“ steht. Das Haager Theaterkeller-Ensemblemitglied Michael Kuttnig und das gebürtige spanische Energiebündel Pili Cela mimen Herweg und Isabella Schönburg. Eigentlich verstehen sich die Nachbarn prächtig, die Männer arbeiten im selben Betrieb und Margit Blachl kauft gerne in der Boutique von Isabella Schönburg ein. Doch die harmonische Vorstadtidylle trügt und hinter den Vorhängen brodeln Neid und Missgunst. Dass Herwig den größeren Wagen fährt, wäre ja noch erträglich gewesen, doch als die Blachls sich eigentlich eingestehen müssten, sich eine Karibikreise um günstige € 14.000,- nicht leisten zu können, wollen sie den Schein waren und protzen im Gegenzug mit einem gigantischen Biotop mit Wasserfall. Jetzt erst beginnt das Fass zum überlaufen und das dünn gesponnene Freundschaftsband scheint zu zerreißen. Eine turbulent-schräge Geschichte über Freundschaft, Rivalität, Ehe und schlussendlich Verwandtschaft beginnt. Als dann auch noch Eugen Victor als Rechtsanwalt Dr. Müller-Reding auftaucht, ist das Chaos perfekt.
Wenngleich sich im 1. Akt die Handlung erst so richtig aufbauen muss und das Ganze dadurch stellenweise ein wenig langatmig wirkt, holt die Komödie im 2. Akt rasant auf. Eine fein komponierte Dramaturgie bietet auch genügend Platz für den notwendigen Tiefgang. Die alltäglichen Eheprobleme runden die heiteren Szenen ebenso ab wie ein berührender Vater-Sohn-Konflikt. Und obwohl einigen bei der Premiere sogar die Tränen ins Gesicht standen, besticht die Komödie vor allem durch witzige Dialoge. Das ganze Ensemble glänzt durch eine leidenschaftliche Spiellaune und jede/r fördert vom anderen schauspielerische Höchstleistungen.
Fotos dazu unter www.mostropolis.at
Didi Rath – Mostviertel-Magazin 282
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